Kleiderständer

Eine lange Tradition haben sog. Herrendiener. Der Herrendiener oder Stumme Diener ist ein Möbel, auf dem speziell Männerkleidung abgelegt oder aufgehängt werden kann. Es wird hauptsächlich benutzt, um Kleidung über Nacht aufzubewahren, die man am nächsten Tag wieder anziehen will, z. B. Jackett, Hose und Krawatte. Dabei geht es heutzutage weniger um die causal-Klamotten wie Jeans, T-Shirt oder Freizeithemd, sondern eher um den Anzug, der am nächsten Tag wieder - gut ausgehangen - erneut angezogen werden soll. Denn so kann man die auf dem Herrendiener abgelegten Kleidungsstücke am nächsten Morgen noch einmal - gut gelüftet und ausgehangen - anziehen. 

Stumme Diener gibt es schon seit der Antike

Bereits für die Antike sind stumme Diener nachgewiesen. Diese Möbel fungierten meist als Tablett- oder Leuchterträger. Der Xantener Knabe, eine bei Xanten aufgefundene römische Bronzefigur aus dem späteren 1. Jahrhundert v. Chr., gilt als eines der bekanntesten Beispiele für den Typus eines Tablettträgers, der seinerzeit Gästen Speisen und Getränke dargeboten haben dürfte. Da ein echter Diener, der einfach nur dasteht für den Fall der Fälle, für diese einfachen Aufgaben über die Jahrhunderte immer teurer wurde - auch Diener wollen Geld verdienen -, ist schließlich aus dem Diener aus Fleisch und Blut ein stummer Diener als Möbelstück geworden.

Holz oder Metall - eine Frage des Geschmacks

Egal, ob man einen Herrendiener aus Holz oder Metall bevorzugt, die Funktion ist hier natürlich die Gleiche. Das Material ist hier nebensächlich und nur für den eigenen Geschmack ausschlaggebend. Wenn Sie z.B. ein Schlafzimmer haben, in dem dieser stumme Diener stehen wird, primär mit vielen edlen Holzmöbeln bestückt ist, sollte man den Weg weiter beschreiten. Dann passt natürlich nur einer aus Holz. Wenn aber Ihre Präferenz eher das etwas kühler aber stylisch wirkende Metall ist, werden Sie sicher zu einem Metall-Diener greifen.

Sinn und Zweck des Stummen Dieners

Der praktische Helfer soll die Kleidungsstücke "aufnehmen" und sie für den nächsten Tag wieder zur Verfügung stellen. Dadurch, dass sie sorgsam weggehängt werden, können Sie anschließend wieder angezogen werden. Die Kleidung kriegt genügend Luft und ist so gut gelüftet. Der Geruch neutralisiert sich meistens. Dazu kommt, dass sich der Stoff ordentlich aushängt und so zumindest kleinere Falten von selbst lösen und glattziehen. Anzügen, Hosen, Hemden und Kostüme sind wieder fit für den nächsten Einsatz am darauffolgenden Tag.

Es darf auch mal das Handtuch sein

Wenn der Stumme Diener mal keine andere Aufgabe hat - der Anzug hängt bereits wieder im Schrank -, kann man auch mal das Handtuch zum Trocknen über ihn werfen. So kriegt es genügend Luft, trocknet schnell und kann bald wieder für den nächsten Bad-Besuch genutzt werden.